Radia Pro entwickelt und baut seit vielen Jahren magnetostatische Schallwandler (Lautsprecher). Das bekannteste Modell ist der NEO-3 Hochtöner, der wegen seiner klanglichen Qualität von Hi-Fi Liebhabern geschätzt wird. 9 NEO-3, als Linie übereinander, ergeben in Co-planarer Anordnung vor 6 Langhub Polykarbonat 5¼" Basslautsprechern das Erfolgsmodell Pro-32.
Radia Pro baut aus ganz handfesten, wirtschaftlichen Gründen keine Line Arrays. Die sind ja technisch nichts anderes, als Linien, die allerdings in viele kleine Einzelboxen aufgebrochen sind, um sie mit hohem Rüstaufwand am Veranstaltungsort wieder zusammen zu bauen. Und dieser Rüstaufwand wird bei Einhaltung der einschlägigen Sicherheitsvorschriften schnell prohibitiv, wenn das Line Array eine akustisch brauchbare Länge aufweisen soll.
Bauartbedingt erzeugt der NEO-3 eine 120° breite, plane, zylinderförmige Wellenfront, ohne Verzerrungen durch Partialschwingungen, Kompression, Horn, oder Waveguide. Anders, als "geradegebogene" punktförmige Schallquellen - wie Hochtonhörner -, ergänzen sie sich kompromißlos zu Linien beliebiger Länge. Ohne Zweifel ist der magnetostatische Hochtöner die ideale Wahl für Linienlautsprecher, bzw. Line Arrays, denn er vermeidet die Kompromisse konventioneller Hochtöner grundsätzlich (z.B. Verzerrungen) und er braucht keinerlei "Wellenformer", oder "Skulpturen", wie immer auch diese akustischen Krücken von den Werbeabteilungen genannt werden.
Nun ist die Länge einer linienförmigen Schallquelle grundsätzlich das alles entscheidende Kriterium für die Erstreckung einer Zylinderwelle (Pegelabfall nur -3dB bei Verdoppelung der Abhörentfernung, statt -6dB bei punktförmigen Schallquellen). r=L²/2λ sagt die Physik, was bedeutet: die Längen-Erstreckung der Zylinderwelle "r" wächst mit dem Quadrat der Länge der Schallquelle (L²), gebrochen durch die doppelte Wellenlänge (2λ) der abgestrahlten Frequenz.
Zwei Beispiele: Zwei Pro-32 zu einer Linie kombiniert, ergeben eine Länge von 1,6m. Daher erstreckt sich ihre Zylinderwelle in den Höhen, bei 4kHz auf 15m, bei 1kHz auf 4m und bei 250Hz auf 1m. Drei Pro-32 sind 2,4m lang und bieten schon bei 250Hz - im Grundtonbereich der Stimmen - eine Erstreckung der Zylinderwelle von 2,2m, bei einem vertikalen Abstrahlwinkel von nur mehr 39°.
Das bedeutet in der Praxis einen um 4dB geringeren Pegelabfall, als der einer punktförmigen Schallquelle, im Mitten- und Hochtonbereich ist er noch geringer. Das sind Welten, wenn es um die Koppelgrenze geht und bedeutet auch eine gleichförmigere Pegelverteilung für die Zuhörer vorne und hinten. Konkret muss nicht so laut aufgedreht werden, damit hinten noch gut gehört wird.
Nur wenige Line Arrays erreichen - schon aus Kostengründen, eine Länge von 2,4m, oder gar mehr und das erklärt, weshalb sie mit zunehmender Abhörentfernung immer dünner klingen. Die Pro-32 kann zu sehr ansprechenden Kosten, zu langen Linien kombiniert werden und dazu gibt es erprobtes Rüstmaterial. Dabei werden Linien mit mehr, als 3 Pro-32 paarweise in Traversen eingebaut.
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